Stein : Sand
Art : sediment
Alter : zwischen 450 und 470 Millionen Jahre
Steinbruch : "Carrière du Moulin", Radenac (Morbihan)
Stein : roter Siltit
Art : metamorphes Gestein (sedimentäre Herkunft)
Alter : 480 Millionen Jahre
Steinbruch : "Carrière de Trékoët", Muel (Ille-et-Vilaine)
Sand – ein stark gefragter Rohstoff
Die Sande von Radenac werden seit Beginn des 20. Jahrhunderts abgebaut. Diese Flusssande sind besonders begehrt für die Herstellung von Beton. Jährlich verbraucht die Menschheit über 50 Milliarden Tonnen Sand – davon 80 % für Beton. Das entspricht einer Sandschicht von einem Meter Dicke über ganz Bretagne verteilt. Sand ist nach Wasser der am zweithäufigsten verwendete Rohstoff auf der Erde.
Der rote Siltit von Muel
Der Steinbruch von Muel wird von der Firma Pompéi betrieben, einem seit 100 Jahren in der Bretagne ansässigen Tiefbauunternehmen. Der 1948 eröffnete Steinbruch liefert hauptsächlich Zuschlagstoffe für den Straßenbau. Er ist noch immer in Betrieb. Geologisch gehören diese Siltite zur Formation der „Schiefer von Pont-Réan“ (siehe Station 12).
In einer verlassenen Ria
Die in Radenac abgebauten „roten Sande“ sind alte Sedimentablagerungen am Grund eines tief eingeschnittenen Tals in der Nähe eines Ästuars (Ria oder Aber). Ihr Vorkommen in über 80 m Höhe zeugt von Schwankungen des Meeresspiegels und somit von Klimaveränderungen. Zeitgleiche Ablagerungen treten auch an anderen Stellen des Armorikanischen Massivs zutage. Damals war die Bretagne eine Insel (ja, eine Insel!) und genoss ein feucht-subtropisches Klima – ähnlich dem in Florida.
Sand, Photovoltaik: Silizium, mon amour
Der Steinbruch ist nicht mehr in Betrieb und wird es auch nicht wieder sein. Die Ressource ist erschöpft. Ein landschaftlich-ökologisch und landwirtschaftlich ausgerichtetes Renaturierungsprojekt ist in Planung, das auch die Einrichtung einer Photovoltaikanlage vorsieht. Silizium ist einfach überall: Es steckt sowohl in den Quarzkörnern des Sandes als auch in den Solarzellen der Photovoltaikmodule.