[9] Tunneleingang

Stein : Gneis
Art : metamorphes Gestein (magmatische Herkunft)
Alter : 450 Millionen Jahre
Steinbruch : Neiz Vran, Saint-Evarzec (Finistère)

Gneis aus der Bretagne

Gneis ist ein metamorphes Gestein, das hauptsächlich aus Quarz, Feldspäten und Glimmern besteht. Seine Besonderheit: Die Minerale sind in gerichteten, abwechselnden Lagen angeordnet. Die hellen Lagen bestehen aus Feldspäten und Quarz, die dunklen aus Glimmern. Diese Struktur nennt man Foliation. Der Orthogneis von Nizon kann in bestimmten Bereichen große Feldspat-Kristalle in Augenform enthalten – daher die Bezeichnung Augengneis.

Ein ehemaliger Granit

Geologen unterscheiden zwei Arten von Gneis: Paragneis und Orthogneis. Der Unterschied liegt im Ausgangsgestein vor der Metamorphose. Stammt das ursprüngliche Gestein aus Sedimenten, spricht man von Paragneis. Ist es magmatischen Ursprungs, handelt es sich um Orthogneis. Der in Saint-Évarzec abgebaute Gneis ist ein metamorphisierter ehemaliger Granit.

Radiometrische Datierung – absolut zuverlässig

Geologen nutzen bestimmte chemische Elemente in Mineralen, um magmatische Gesteine zu datieren. Vereinfacht gesagt, funktionieren diese chemischen Elemente wie atomare Uhren. Ihre natürliche Radioaktivität verrät das Alter des Minerals – und damit auch das Alter des Gesteins. Die ältesten Gesteine der Bretagne sind Gneise. Sie wurden mit Hilfe des Minerals Zirkon auf 1.790 Millionen Jahre (1,8 Milliarden Jahre) datiert.

Vue au microscope d’une roche exposant un cristal de zircon inclus dans un mica noir (en marron sur la photo). La couronne noire est due à la désintégration d’éléments radioactifs contenus dans le cristal. La surface photographiée fait 1 mm de large
Strekeisen / Wikimedia Commons / CC BY-SA-4.0 / File:Dark crown.JPG

Sie sind ja völlig „foliiert“!

Foliation und Schieferung sind Strukturen, die Gesteine während der Metamorphose unter hohem Druck in der Erdkruste ausbilden. Im Fall der Foliation ordnen sich die Minerale in Lagen unterschiedlicher mineralogischer Zusammensetzung – daher die typische Abfolge von hellen und dunklen Bändern.

Blocs d’orthogneiss à l’entrée du tunnel