Stein : Quarzit
Art : metamorphes Gestein (sedimentäre Herkunft)
Alter : 478 Millionen Jahre (Armorikanischer Sandstein)
Steinbruch : Menez Luz, Telgruc-sur-Mer (Finistère)
Widerstandsfähig
Quarzit ist ein äußerst widerstandsfähiges Gestein, das die Steinbrucharbeiter dazu zwingt, regelmäßig die Hartmetallzähne (aus Wolframkarbid) ihrer Brecher auszutauschen. Als massives Gestein besteht Quarzit aus Quarzkristallen, die fest miteinander verschmolzen sind. Diese enge Verbindung verleiht ihm eine sehr hohe Festigkeit. Der hier beschriebene Quarzit stammt ursprünglich aus einem Sandstein – einem Sedimentgestein, das hauptsächlich aus quarzreichen Sandkörnern besteht.
Berge und Klippen
Der Steinbruch von Telgruc-sur-Mer erschließt eine in der Armorique bekannte geologische Formation: den „Grès armoricain“ (armorikanischen Sandstein). Diese widerstandsfähige geologische Einheit prägt zahlreiche Erhebungen des Armorikanischen Massivs. Zu nennen sind im Westen der Menez-Hom (etwas über 330 m) im Finistère und im Osten der Mont des Avaloirs (416 m) in der Mayenne – der höchste Gipfel des Massivs. Der Grès armoricain formt auch die majestätischen Landspitzen der Halbinsel Crozon: die Pointe de Pen-Hir mit den berühmten „Tas de Pois“ bei Camaret-sur-Mer und das Cap de la Chèvre bei Crozon.
Am Südpol entstanden
Die Entstehung des Grès armoricain ist sedimentären Ursprungs. Er besteht hauptsächlich aus Quarzitschichten, die sich gelegentlich mit Schieferschichten abwechseln. Diese Gesteinsschichten stammen von ehemaligen Sedimentablagerungen wie Sanden und Schlämmen. Fossile Spuren in diesen Gesteinen belegen einen marinen Ursprung in seichtem Wasser. Diese geologische Formation entstand einst in der Nähe des Südpols und ist heute auch auf der Iberischen Halbinsel – auf der anderen Seite des Golfes von Biskaya – zu finden.
Traditionelles Bauen, Straßenbau und Bahnschotter
Quarzit ist kein besonders gutes Baumaterial für maßgenaue Steinblöcke – er ist sehr hart und bricht unregelmäßig. Dennoch wurde er im traditionellen Bauwesen verwendet. Heute wird er zu Schüttgut in unterschiedlichen Korngrößen verarbeitet. Diese Materialien werden hauptsächlich im Straßenbau eingesetzt – und seit Kurzem auch zur Erneuerung des Gleisschotters der Bahnstrecke Brest–Quimper.