Archäologische Studien zeigen, dass die Nutzung von Gestein als Werkzeug möglicherweise mehr als 2,58 Millionen Jahre zurückreicht, durch Individuen der Gattung Homo (Ledi-Geraru, Äthiopien: Braun et al., 2019), möglicherweise sogar über 3,3 Millionen Jahre durch Homininen (West-Turkana, Kenia: Harmand et al., 2015. Umstrittene Datierung: Archer et al., 2020). Diese Zeitangaben liegen deutlich vor dem Auftreten der ersten Vertreter unserer Art, Homo sapiens. Zukünftige Forschungen könnten diesen Ursprung noch weiter in die Vergangenheit verschieben – und sogar zeigen, dass auch weiter entfernte Tierarten zu solchen Nutzungen fähig waren.
Homo sapiens hat in seiner Geschichte jedoch eine bemerkenswerte Fähigkeit gezeigt, die mineralische Welt gezielt auszuwählen und für seine Entwicklung zu nutzen. Vom Gestein (Bausteine, Straßenbeläge, …) über Minerale (Diamantsäge, Bleistift mit Graphitmine, Saphirschmuck, …) bis hin zum Atom (Phosphor in Streichhölzern, Lithium in Batterien, …) ist die Suche nach nutzbaren Elementen für den Menschen mit dem technologischen Fortschritt zunehmend komplexer geworden.

Der Bedarf an selteneren und/oder schwieriger zu gewinnenden Ressourcen erfordert ein vertieftes Verständnis der Erde und ihrer Funktionsweise. In diesem Zusammenhang sind einige Begriffe definiert (nach Foucault & Raoult, 2010 und Michel, 2016):
Steinbruch (Carrière) – n.m.
Künstliche, meist offene Ausgrabung zur Gewinnung von Gestein (Kalkstein, Granit, Sand …). Steinbrüche dienen dem Bauwesen, der Dekoration, der Uferbefestigung, sowie der Herstellung von Zuschlagstoffen, Zement, Gips, Ziegeln, Ocker usw.


Lagerstätte (Gisement) – n.f.
[aus dem Verb liegen, lat. jacere, „ausgebreitet sein“]
Ort, an dem bestimmte Substanzen oder Objekte (Erdöl, Mineralien, Metalle, Kohle, Fossilien, …) in der Natur vorkommen.
Erz (Minerai) – n.n.
[Gesteinsmasse mit ausreichendem Gehalt an nutzbaren Substanzen, sodass ein Abbau wirtschaftlich gerechtfertigt ist.]


Mine – n.f.
[urspr. keltisches Wort]
Gebiet, in dem nutzbare Stoffe (außer Gesteinen wie Kupfer, Kohle, Salz, Uran, …) entweder im Tagebau oder unterirdisch (Schächte, Stollen) abgebaut werden.

Reserve – n.f.
Volumen, Konzentration und Qualität eines wirtschaftlich nutzbaren Rohstoffs (Gestein, Wasser, Erdöl, Mineralien, …), gemessen nach dem Stand der Technik und den wirtschaftlichen Bedingungen zur Zeit der Auswertung.
Reservoir (Speicherfels) – n.n.
Gestein mit ausreichender Porosität und Durchlässigkeit, um Flüssigkeiten (Wasser, Erdöl, Gas, …) speichern zu können. Ein Reservoirgestein muss von undurchlässigen Schichten überdeckt sein, damit die Fluide nicht entweichen.
Ressource – n.f.
Volumen, Konzentration und Qualität eines Rohstoffs (Gestein, Wasser, Erdöl, Mineralien, …), der als wirtschaftlich gewinnbar eingeschätzt wird, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.