[13] Gemeinsames Werk (2)

Stein : Kersantit
Art : magmatisches Adergestein
Alter : zwischen 330 und 310 Millionen Jahre
Steinbruch : Rhun-Vras, l’Hôpital-Camfrout (Finistère) (seit 1987 geschlossen)

Gute oder schlechte Gänge?

Die Kersantitgänge treten heute an der Oberfläche zutage – eine Folge der Erosion. Sie bilden ein äußerst komplexes Netz, wie die vereinfachte Karte des Gebiets zeigt. Ihre Breite variiert stark: von einem Meter bis zu mehreren Dutzend Metern. In vergangenen Jahrhunderten gab es so viele Steinbrüche wie Gänge. Heute jedoch ist der Abbau wirtschaftlich nicht mehr rentabel, da die Ressource zu stark fragmentiert ist. Dieses Gestein wird nicht mehr abgebaut.

Ursprung: ein Magma

Kersantit ist ein gangartiges magmatisches Gestein, das hauptsächlich aus dunklem Glimmer und feinen Plagioklasleisten besteht – es handelt sich um einen Lamprophyr. Die Farbe reicht von Schwarz bis Grau. Die Kersantit entstand durch das Abkühlen eines Magmas, das aus einer Schmelzzone im Erdmantel in etwa 80 km Tiefe stammt und in Tiefen zwischen 7 und 11 km in die Erdkruste aufstieg. Geologisch ist sie mit der Mikrogranodiorit von Logonna verwandt (siehe Installation 14).

Ein internationaler Name – mit bretonischem Ursprung

Der wissenschaftliche Name stammt aus der lokalen Toponymie: Kersanton ist ein kleiner Weiler in der Gemeinde Loperhet, südöstlich von Brest. Vor Ort nennt man sie ganz selbstverständlich „Pierre de Kersanton“. Was man allerdings gelegentlich hört – „Granit von Kersanton“ – ist aus geologischer Sicht falsch, auch wenn der Begriff im Handel kursieren mag.
„Weich zu behauen, aber widerstandsfähig gegen Verwitterung“

Das sind die beiden zentralen Eigenschaften, die der Kersantit ihren Ruf eingebracht haben. Sie wird besonders in der Skulptur und im traditionellen Mauerwerk geschätzt, wo sie häufig zusammen mit der Logonna-Stein, ihrer geologischen „Cousine“, verwendet wird. Kersantit fand auch breite Anwendung beim Bau von Leuchttürmen. Der Leuchtturm auf der Île Vierge in Plouguerneau (Finistère), der höchste in Europa, ist ein stolzes Beispiel – er besteht ausschließlich aus Kersantit.

Sculptures en kersantite du calvaire de Plougastel-Daoulas (Finistère)