Gesteine entstehen auf verschiedene Weisen. Geologen unterscheiden drei Gruppen: magmatische Gesteine, sedimentäre Gesteine und metamorphe Gesteine.
Magmatische Gesteine
Diese Gesteine entstehen durch die Kristallisation eines Magmas. Man unterscheidet drei Fälle: plutonische, gangförmige und vulkanische Gesteine. Die Abkühlgeschwindigkeit des Magmas bestimmt die Korngröße der resultierenden Mineralien. Je langsamer die Abkühlung, desto größer die Kristalle (der Geologe spricht von körniger Textur). Je schneller die Abkühlung, desto kleiner die Kristalle (mikrolithische Textur).
Plutonische Gesteine entstehen durch langsames Abkühlen eines Magmas in der Tiefe. Diese Magmen bilden sich in verschiedenen geologischen Kontexten. Gabbros bilden den unteren Teil der ozeanischen Kruste. Granite und generell Granitoide entstehen im Inneren der kontinentalen Kruste in Subduktions- oder Kollisionskontexten (Gebirgsbildung). Granite und Gabbros weisen eine körnige Textur auf. Gabbros deuten auf einen alten ozeanischen Raum hin, bretonische Granite bezeugen zwei Gebirgsbildungsphasen (Orogenesen): die kadomische Kette (650 Ma* - 540 Ma*) und die herzynische Kette (360 Ma - 300 Ma).
Ma: Millionen Jahre
Gangförmige Gesteine bilden sich am Rand von Plutonen oder nahe der Oberfläche unter Vulkananlagen. Diese magmatischen Körper sind klein und schmal, die Abkühlung erfolgt daher recht schnell. Die Textur ist mikrogranitisch.
Vulkanische Gesteine sind magmatische Gesteine an der Oberfläche und bilden Vulkane. Sie können sehr unterschiedlich sein, je nach Magmaart (Zusammensetzung, Temperatur) und Ort des Austritts. In der Bretagne treten alte submarine Lavaströme (Basaltlavenkissen) oder Ablagerungen vulkanischer Produkte von explosiven Eruptionen zu Tage. Die Bretagne war also zu verschiedenen Zeiten vulkanisch aktiv.
Sedimentäre Gesteine
Diese Gesteine entstehen in natürlichen Becken: Ebenen, Seen, Ozeanen. Sie entstehen durch die Ablagerung von Sedimenten verschiedener Korngrößen: Geröll, Sand, Schluff, Ton- oder karbonathaltige Schlämme sowie organische Reste. Ein Teil dieser Materialien stammt aus der Erosion von Reliefs. Die Sedimente lagern sich in überlagernden horizontalen Schichten ab und werden allmählich durch eine Reihe von Prozessen, die Geologen als Diagenese bezeichnen, zu festen Sedimentgesteinen. Ein gemeinsames Merkmal all dieser Gesteine ist, dass sie potenziell Fossilien enthalten, welche Auskunft über das Ablagerungsmilieu geben. Im Gelände sind diese Gesteine an ihrer Schichtstruktur (Stratifikation) leicht erkennbar.
Metamorphe Gesteine
Wenn vorhandene Gesteine (magmatisch, sedimentär oder sogar metamorph) unter veränderten physikalischen Bedingungen (Temperatur- und/oder Druckerhöhung) mechanisch verfrachtet werden, verändern sich ihre Mineralien und die Gesteine selbst. Dies nennt man Metamorphose: „Formänderung“. Einige Minerale verschwinden, andere entstehen, da sie unter den neuen Bedingungen stabiler sind. Minerale richten sich entlang der Kraftlinien aus, denen sie ausgesetzt sind. Alle diese Veränderungen finden im festen Zustand statt.
Der Gesteinskreislauf
Die Gesteine der Erdkruste (Lithosphäre) unterliegen ständiger Veränderung durch die Dynamik der Lithosphärenplatten (Plattentektonik) sowie durch die Verwitterung an der Oberfläche, begünstigt durch die Atmosphäre.